- 234 -

1220 o. T. o. O.

Heinrich, d. g. Herzog von Schlesien, ertheilt auf Bitten des Abtes Witoslaw vom Sandstifte und dessen Brüdern deren hospites in den drei Dörfern, welche Cridlina (Gr.- und Kl.- Kreidel) heissen, in Budissaw (Baudis), Tinczia (Kl.-Tinz), Olesnicz (Kl.-Oels bei Oels), Sobotha (Zobten), den zwei Dörfern Wiri (Gross- und Klein- Wierau), Sivridaw (Seiferdau) und in dem kleinen Dorfe unter Gorcka (Gorkau) deutsches Recht und Freiheit von den bei den Polen üblichen "angarie" als povoz, prevod, zlad, preseca und den "soluciones" als stroza, podvorove und Aehnliches. Das Weitere wie in No. 233 mit den dort angeführten Aenderungen. In den genannten Dörfern caput non solvent eo more quo Poloni, solvere consweverunt, sie sollen auch nicht wegen eines auf ihrem Grunde gefundenen Ermordeten in Anspruch genommen werden, wenn nicht der Thäter einer der ihrigen ist. Von allen Rechtssachen soll der Abt den dritten Theil haben. Kein herzoglicher Vogt soll in jenen Dörfern im Namen des Herzogs sich ein Rechtanmassen.

O. Z.


Aus dem Copialbuche des Sandstiftes dem Repertor. Heliae (im Staatsarchive) f. 116 abgedr. bei Tzschoppe und Stenzel 279 und bei Adler älteste Gesch. der Dörfer am Zobtenberge Breslau 1871 S. 25.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.